Veranstaltungen

Lesen Sie auch den Bericht zum Spatenstich am 12. Juli 2015 und zur Einweihungsfeier am 6. November 2015.

Veranstaltungen 2015

erbrich2Dienstag, 3. März, 19.30 Uhr, Stadtteilbibliothek Rödelheim, Radilostraße 17-19.
„Ich hab‘ das Lachen nicht verlernt“ – Zeitzeugengespräch mit Edith Erbrich
Lange behielt die Frankfurterin die Erinnerung an ihre Kindheit und ihre Deportation nach Theresienstadt für sich. Jetzt berichtet sie über ihre Erfahrungen als „jüdisches Mischlingskind“, ihre Zeit im Lager und ihren Weg zurück in die deutsche Nachkriegsgesellschaft. So auch am 3. März 2015 in der bis auf den letzten Platz besetzten Stadtteilbibliothek Rödelheim.
Noch im Februar 1945, als das KZ Auschwitz bereits befreit war und das Kriegsende unmittelbar bevorstand, wurden Edith Erbrich, ihre Schwester und ihr Vater mit einem der letzten Transporte nach Theresienstadt deportiert, während die hochschwangere Mutter in Frankfurt zurückblieb. Im Gespräch erzählte Edith Erbrich von der mehrtägigen Fahrt im Viehwaggon, der Zeit im Lager, der Befreiung in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai und dem beschwerlichen Weg zurück nach Hause. Besonders bewegte die Zuhörer die Frage, wie es möglich war, nach diesen Erlebnissen wieder mit den gleichen Nachbarn zusammenzuleben, die noch vor wenigen Monaten applaudiert hatten, als die Familie abgeholt wurde. „Lass es ruhen“, so lautete die Antwort, wenn Edith und ihre Schwester mit ihren Eltern über das Erlebte sprechen wollten. Man war fest entschlossen, nun das normale Leben anfangen zu lassen. In diesem Schweigen waren sich die Familien der Opfer und der Täter auf beklemmende Weise einig. Und so schwieg auch Edith Erbrich 50 Jahre lang, wollte die Vergangenheit nicht mehr an sich heranlassen. Bis „der Knoten platzt“, als sie von einer Ausstellung hört mit Zeichnungen von Kindern aus dem KZ Theresienstadt. Seit 2001 berichtet sie als Zeitzeugin und besucht vor allem Schulen. Denn die wichtigste Botschaft, die sie Kindern und Jugendlichen auf den Weg geben will, ist die Verantwortung, nicht wieder zuzulassen, dass sich die Geschichte wiederholt.
Unter dem Titel „Ich hab das Lachen nicht verlernt“ ist die Biografie von Edith Erbrich in der edition momos Verlagsgesellschaft mbH erschienen. ISBN 978-3-930578-26-9
Eine Veranstaltung der Stadtteilbibliothek Rödelheim, Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 und der Initiative Synagoge Rödelheim. Fotos: Förster/Heidt

Dienstag, 24. März, 19.30 Uhr, Pfarrsaal St. Antonius, Alexanderstraße 24, Rödelheim
Entwicklung des Synagogenprojekts zum heutigen Stand.
Powerpoint-Vortrag von Dr. Armin Kroneisen vom Heimat- und Geschichtsverein.

freiling-presslerFreitag, 17. April 2015, 19:30 Uhr, Stadtteilbibliothek Rödelheim
Mirjam Pressler stellt »Grüße und Küsse an alle« vor: Die Geschichte der Familie von Anne Frank
Im Rahmen von „Frankfurt liest ein Buch 2015“
Wie durch ein Wunder haben zahllose Briefe, Dokumente und Fotos der Familie von Anne Frank auf dem Dachboden eines Hauses der Familie in der Baseler Herbstgasse überlebt und wurden dort vor einigen Jahren entdeckt. Die wunderbare Erzählerin Mirjam Pressler hat daraus die einzigartige wie exemplarische Geschichte vom Aufstieg und Schicksal der deutsch-jüdischen Familie Frank aus Frankfurt zusammengefügt.
»Dieses Buch ist so reich an schillernden Figuren, dass man meint, man stecke in einem packenden Familienroman«, heißt es in einer Rezension der Brigitte. Im Gespräch mit Harald Freiling stellt Mirjam Pressler ihre Geschichte der Familie von Anne Frank vor und liest aus »Grüße und Küsse an alle«.
Mirjam Pressler, geboren 19490 in Darmstadt, studierte an der Akademie für Bildende Künste in Frankfurt sowie Sprachen in München und lebte ein Jahr in einem Kibbuz in Israel. Sie ist die Übersetzerin des Tagesbuchs der Anne Frank, Autorin einer Anne Frank-Biografie und hat als Autorin und Übersetzerin mit großem Erfolg über vierzig Bücher für Kinder und Erwachsene veröffentlicht.
Harald Freiling, geboren 1951 in Darmstadt, unterrichtete die Fächer Deutsch, Gesellschafts- und Arbeitslehre in Kelsterbach. Er ist verantwortlicher Redakteur der HLZ (Zeitschrift der GEW Hessen) und veröffentlichte mit Schülern Publikationen und pädagogische Projekte zur jüdischen Geschichte, zur regionalen Spurensuche und zur »Erziehung nach Auschwitz«. Seit 2001 ist Harald Freiling Mitglied des hr-Rundfunkrats. Foto: Förster/Heidt

6. Mai 2015, 19.30 Uhr, Gemeindesaal der Evangelischen Cyriakusgemeinde, Alexanderstraße 37
Dokumentarfilm „8. Mai 1945: besiegt – besetzt – befreit“
Rödelheimerinnen und Rödelheimer erinnern sich an das Ende des 2. Weltkriegs in Frankfurt

Veranstaltungen 2014

12. Oktober 2014, 17.00 Uhr, Cyriakuskirche, Auf der Insel 5:
Auftaktveranstaltung: Lieder von Mordechaj Gebirtig
Konzert mit Manfred Lemm und Fred Patzelt
Manfred Lemm präsentiert zusammen mit seinem Musikerfreund Fred Patzelt Lieder des Krakauer Tischlers und Dichters Mordechaj Gebirtig
Eintritt: 12 Euro, ermäßigt: 6 Euro

28. September bis 23. November, sonntags 11 Uhr:
Zeugnisse jüdischen Lebens in Rödelheim
Begleitausstellung
Zusätzliche Besichtigungstermine bitte erfragen bei: Elke Gutberlet, Tel. 069 788643
Eintritt frei

5. November 2014, 19.30 Uhr, Gemeindesaal der Cyriakusgemeinde Rödelheim, Alexanderstraße 37:
„Sie waren unsere Nachbarn“ – zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Rödelheim
Mit Dr. Helga Krohn und Vertretern der Initiative Stolperstein Rödelheim
Helga Krohn war für die Konzeption und Gesamtleitung der Ausstellung „Die vergessenen Nachbarn – Juden in Rödelheim“ – 1990 vom jüdischen Museum Frankfurt durchgeführt – verantwortlich und hat an dem Begleitheft „Juden in Rödelheim“ mitgearbeitet. Die Stolperstein-Initiative Rödelheim hat sich intensiv mit Biographien einzelner Familien beschäftigt und vor deren ehemaligen Häusern und Wohnungen Stolpersteine, Erinnerungssteine, legen lassen. Sie wird ausgewählte Biographien vorstellen.
Eintritt frei

9. November 2014, 16.00 Uhr, Inselgässchen:
Gedenkstunde am Mahnmal
Wir gedenken der Pogromnacht gegen die jüdischen Mitbürger vom 9. November 1938.

26.11.2014, 20.00 Uhr, Cyriakuskirche, Auf der Insel 5:
„Jazz gegen Apartheid – zwischen Heimkehr und Exil“
Eine neue Folge aus „Jazz im Ghetto“. Musik: Johnny Dyanis. Mit Makaya Ntshoko und Pierre Dorge. Die Musiker sind einerseits Zeitzeugen des Exils, andererseits führen sie Kompositionen in Erinnerung an die Zeit des Kampfes gegen Apartheid auf.
Karten: 15 Euro, ermäßigt: 12 Euro