Einweihung der Gedenkstätte

skizze-akFreitag, 6. November 2015, 14 Uhr im Brentanopark/Inselgäßchen
Die Gestaltung der Gedenkstätte spannt einen Bogen von der ehemaligen jüdischen Gemeinde und ihrer Geschichte von 1290 bis 1938/1942, die mit ihrer Synagoge Teil des Rödelheimer Lebens war, zur folgenden Zerstörung und zur Ermordung jüdischer Bürger. Der von den Nationalsozialisten brutal vollzogene Bruch der jüdischen Geschichte und des jüdischen Lebens in Rödelheim, symbolisiert durch den Weg über den Synagogenbereich, wird nun in der Gedenkstätte sichtbar überwunden. Die Namensstele nennt die bis heute bekannten von den Nationalsozialisten ermordeten oder in den Tod getriebenen Juden. Die Platzierung der Stele auf der Mauerlinie der Synagoge, also außer- und innerhalb zugleich, deutet an, dass Juden aufgrund ihres Judentums an sich, unabhängig von ihrem Glaubensengagement, umgebracht wurden. Die Sitzbänke und das zwischen ihnen stehende Mahnmal mit der Darstellung der zusammengepferchten, entwürdigten und aus dem Leben gerissenen Menschen bilden den eigentlichen Ort des Gedenkens. Der Thorastein an der Ostwand der ehemaligen Synagoge erinnert an den Schrein mit den fünf Büchern Moses, das Zentrum der Synagoge, aus denen im jüdischen Gottesdienst vorgelesen wird. So wie die Gesetzesrolle das jüdische Volk durch die Höhen und Tiefen seiner Geschichte begleitet hat, so soll der Stein ein Zeichen der Hoffnung sein für Wege in eine bessere Zukunft: Aus der Mahnung vor Misstrauen, Ausgrenzung, Diffamierung und Hass muss der Aufbruch führen zu Begegnungen und zum respektvollen Zusammenleben der Religionen.
Programm:
Beginn der Veranstaltung 14:00 Uhr
Jüdisches Musikstück: Maria Katharina Hackel
Begrüßung: Dr. Armin Kroneisen, Projektleiter
Grußworte von Olaf Cunitz, Bürgermeister, Prof. Dr. Felix Semmelroth, Stadtrat und Veljko Vuksanovic, Ortsvorsteher
Verlesen der Namen der ermordeten Rödelheimer Juden: Elke Klee, Pfarrerin i.R. und Heiko Lüßmann, RAUM
Kel Male Rachamim: Julian-Chaim Soussan, Rabbiner
Übergabe der Gedenkstätte an die Stadt Frankfurt: Dr. Armin Kroneisen
Jüdisches Musikstück: Maria Katharina Hackel
Grafik: Dr. Armin Kroneisen