Einladung zum Gedenken an die Pogromnacht des 9. November 1938
Sonntag, 10. November 2024, 16 Uhr am Mahnmal der ehemaligen Synagoge Rödelheim
Als die Nazis die jüdische Bevölkerung in Deutschland anfingen zu verfolgen, zu
deportieren und zu ermorden, gab es sicherlich viele Menschen in der
Nachbarschaft, die dabei nicht mitmachen wollten. Viele wandten sich allerdings
ab, in der Hoffnung, mit der Brutalität der Täter nicht noch selbst in Berührung zu
kommen. Indoktriniert und manipuliert, wie die Menschen damals waren, gab es
weder eine verbreitete Kultur des zivilen Ungehorsams (der angesichts der
mordenden Truppen Hitlers auch immer unmöglicher wurde), noch eine Kultur
der Zivilcourage.
Gibt es sie heute? Heute ist selbst nach Jahrzehnten relativer Demokratie und
Meinungsfreiheit die Situation nicht so viel anders, als wir es glauben möchten:
Greifen wir denn ein, wenn gegen “Flüchtlinge” pauschal geschimpft wird? Wenn
Migrant*innen an allem und jedem, das nicht klappt in diesem Land, Schuld sein
sollen?
Dass wir selbst handeln müssen, um neuen Rassimus und neue Diskriminierung zu verhindern, soll uns auch an dem diesjährigen Gedenken an die November-
Pogrome gegen die Juden in Deutschland, klar werden.
Stellen wir uns also die Frage: Kämpfen WIR um mehr Menschlichkeit? Dann
müssen wir wieder lernen, selber zu denken und uns jeglicher neuer
Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenzustellen!
Unsere Gedenkveranstaltung findet statt am Sonntag, den 10. November 2024, um 16 Uhr, am Mahnmal der ehemaligen Synagoge Rödelheim, Inselgässchen. Alle an der Veranstaltung Interessierten laden wir, wie immer, herzlich dazu ein.
Bettina Mandellaub für die Friedensinitiative Rödelheim