Volles Haus bei der Veranstaltung „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ mit dem Schauspieler Roman Knižka, dem Bläserquintett OPUS 45 und der Sängerin Pia Liebhäuser am 28. Januar 2024 in der Cyriakuskirche. Die Besucherinnen und Besucher erlebten eine Aufführung mit eindringlicher Musik und messerscharfen Texten, die den Atem stocken ließen.
Artikel in der Frankfurter Neuen Presse vom 30. Januar 2024:
Am 27. Januar vor 79 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus am Samstag, 27. Januar 2024, 16 Uhr am Mahnmal der Synagoge Rödelheim.
Ein literarischer Kammermusikabend mit dem Schauspieler Roman Knižka, der Mezzosopranistin Pia Liebhäuser und dem Bläserquintett OPUS 45
Anlässlich des Holocaust-Gedenktages 2024 lädt ein Kooperationsbündnis aus Gruppen der Initiative Synagoge Rödelheim am Sonntag, 28. Januar zu einem Literarischen Kammermusikabend in die Cyriakuskirche in Frankfurt Rödelheim ein.
Mit ihrem Programm »Ich hatte einst ein schönes Vaterland… – Jüdisches Leben in Deutschland« begibt sich das Bläserquintett OPUS 45 mit dem Schauspieler Roman Knižka und der Sängerin Pia Liebhäuser auf eine Reise durch knapp 250 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland, durch das alle Bereiche der deutschen Kultur entscheidend geprägt wurden, bis die nationalsozialistische Verfolgung diesem kulturellen Reichtum in furchtbarer Weise ein Ende setzte.
»Ich hatte einst ein schönes Vaterland…«. Mit diesem Zitat Heinrich Heines beginnt das Gedicht »Im Exil« von Mascha Kaléko. Der Schauspieler Roman Knižka liest aus Texten jüdischer Autorinnen und Autoren deutscher Sprache, darunter Moses Mendelssohn, Rahel Levin Varnhagen, Heinrich Heine, Ludwig Börne, Else Domitzer, Anita Lasker Wallfisch und Mascha Kaléko. Daneben stehen Texte unbekannter deutscher Juden, die aus dem Alltagsleben berichten. Sie veranschaulichen die faszinierende Vielfalt jüdischen Lebens auf deutschem Boden und berichten von der Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung deutscher Juden unter dem NS-Regime.
Den musikalischen Teil des Abends bilden Werke jüdischer Komponisten, wie u.a. Felix Mendelssohn Bartholdy, Alexander Zemlinsky, Denés Agay, Jacques Ibert, Pavel Haas. Die Sängerin Pia Liebhäuser begleitet das Programm mit jiddischen Liedern und Werken u.a. von Gustav Mahler, Jacque Offenbach, Viktor Ullmann und Abraham Goldfaden.
Sonntag, 28. Januar 2024, 19:00 Uhr, Cyriakuskirche Auf der Insel 5, Frankfurt-Rödelheim. Eintritt: 13 Euro / erm. 10 Euro. Vorverkauf: Stadtteilbibliothek Rödelheim, Tel.: 069 / 21230775 RaUM, Wolf-Heidenheim-Str. 7 : Tel.: 069 / 783862 Pappmarché, Alexanderstr. 27, Tel.: 069 / 783625
Bitte beachten Sie: Die Karten sind ab sofort im Vorverkauf im RaUm und in der Buch- und Schreibwarenhandlung Pappmarché erhältlich. In der Stadtteilbibliothek Rödelheim nach den Weihnachtsferien ab Dienstag, 9. Januar 2024.
Eine Veranstaltung der Evangelischen Cyriakusgemeinde, des Fördervereins der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V., der Stadtbücherei Frankfurt, der Initiative Stolperstein Rödelheim, Courage gegen Rassismus Rödelheim und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ). Mit Unterstützung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Frankfurt am Main, des DGB Bildungswerk Hessen-Thüringen, des Kulturamtes der Stadt Frankfurt, der Nassauischen Sparkasse und der Naspa-Stiftung.
Die diesjährige Gedenkstunde anlässlich der Pogromnacht im November 1938 zeigte eindringlicher denn je zuvor, dass das Erinnern an die Vergangenheit nicht zur Routine an Gedenktagen werden darf, sondern immer auch eine Verpflichtung zum „Nie wieder!“ enthält. Seit dem brutalen terroristischen Anschlag der Hamas auf Israel herrscht in der Region Krieg. Tausende von Toten sind zu beklagen, auf israelischer und auf palästinensischer Seite. Um Frieden und Solidarität mit den Opfern ging es somit auch in den Reden in diesem Jahr am Standort der ehemaligen Rödelheimer Synagoge.
Sonntag, 12. November 2023, 16:00 Uhr am Mahnmal am Standort der ehemaligen Synagoge Rödelheim
Im November 1938 erfolgte die systematische Zerstörung der Synagogen in ganz Deutschland als radikales Zeichen dafür, dass jüdisches Leben in der Öffentlichkeit ab diesem Zeitpunkt vorbei war, dass Menschen jüdischen Glaubens nicht nur „aus Deutschland verschwinden” sollten, sondern jegliches jüdische Leben vernichtet werden sollte. Heute, 85 Jahre später, erinnern wir mit großer Trauer an die Opfer. Und stellen mit Entsetzen und Ohnmacht fest, dass jüdische Bürgerinnen und Bürger sich in diesem Land erneut nicht sicher fühlen und viel zu wenig Solidarität erfahren.
Unsere Gedenkveranstaltung findet statt am Sonntag den 12. November 2023, um 16:00 Uhr, am Mahnmal der ehemaligen Synagoge Rödelheims, Inselgässchen. Alle an der Veranstaltung Interessierte laden wir, wie immer, herzlich dazu ein.
Gedenkstunde zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz 1945 Freitag, 27. Januar 2023, 16:00 Uhr am Mahnmal der ehemaligen Synagoge Rödelheim, Inselgässchen.
Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee hat uns an vielen Gedenktagen dazu bewegt, die furchtbaren Leiden der dort Gefangenen und das Entsetzen der sowjetischen Armeeangehörigen, die das Lager im Januar 1945 endlich erreichten, zu beschreiben.
Glauben, dass sie ins Leben würden zurückkehren können, und dass sie befreit worden waren, konnten nur wenige der übriggebliebenen Gefangenen. Die anderen Häftlinge kamen auf den von den Nazi-Verbrechern organisierten Todesmärschen, bei eisiger Kälte und fehlenden Schuhen ums Leben – nur einige überlebten durch glückliche Umstände … Die Überlebenden fanden auch in ihrem gesamten nachfolgenden Leben meistens keine Erlösung von dem erlittenen Trauma, von dem Schmerz, der Auschwitz bedeutet hat.
Damit sich aber ein millionenfaches Vernichten von Menschenleben nicht wiederholt, egal in welcher Form und unter welchen Umständen, müssen wir uns jedes Jahr der Erinnerung stellen und vor allem: Jeden Tag gegen Krieg und Rüstung, gegen Faschismus und Militarismus stemmen! Das ist und bleibt unserer Aufgabe.
Wir laden alle Interessierten und Engagierten herzlich ein zur diesjährigen Gedenkveranstaltung.
Bettina Mandellaub, für die Friedensinitiative Rödelheim
Am 1. März 2022 fand anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Straßenschilds „Rödelheim – Stadtteil gegen Rassismus“ eine Kundgebung am Hausener Weg statt. Grund zum Feiern gab es zwar kaum angesichts der rassistischen und antisemitischen Taten der jüngsten Vergangenheit von der Ermordung Walter Lübckes über den Anschlag auf die Synagoge in Halle bis hin zu den Morden in Hanau.
In Redebeiträgen, u.a. von Helga Dieter (Courage gegen Rassismus), Elke Klee (Pfarrerin i.R.), Heiko Lüßmann (RAUM für Kinder und Jugendliche), Johannes Lauterwald (Ortsvorsteher im OBR7) und Janine Wissler (Parteivorsitzende Die Linke) wurde jedoch deutlich, wie wichtig das Engagement gegen Rassismus bleibt und welche Bedeutung das Rödelheimer Ortsschild als Symbol hat, verbunden mit der Selbstverpflichtung:
»Hier in Rödelheim sind wir sensibilisiert gegen rassistische Parolen und gegen die populistischen Töne aus der Mitte der Gesellschaft. Wir wollen im öffentlichen Raum Zeichen setzen gegen Hass und Gewalt sowie gegen Ausgrenzung, Nationalismus und populistische Fremdenfeindlichkeit.«
Ein sehr gelungener Film von der Kundgebung wurde vom Reportage-Team der RAUM KidsNews erstellt und freundlicherweise zur Verfügung gestellt, er kann hier angesehen werden:
Mit dem Stadtlabor auf Spurensuche im Heute – Frankfurt und der Nationalsozialismus Wo in Frankfurt finden sich Spuren des Nationalsozialismus? Wie nehmen unterschiedliche Menschen solche Spuren in der Gegenwart wahr?
Als Gruppe „Inititative Synagoge Rödelheim – Stadttteil gegen Rassismus“ nehmen wir an dieser Ausstellung teil und haben eine Broschüre erstellt, die im Museum ausliegt, aber auch in Rödelheim verteilt wird, beispielsweise in der Stadtteilbibliothek. Sie finden die Broschüre als PDF unter Downloads.
Die Ausstellung findet im Historischen Museum vom 9. Dezember 2021 bis 11. September 2022 statt.
Am 8. Mai haben Bürgerinnen und Bürger, sowie verschiedene Initiativen im Stadtteil an den Gedenkstätten und allen Stolpersteinen im Ortsbezirk Blumen abgelegt, um an den Tag der Befreiung vor 76 Jahren zu erinnern.
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