Archiv des Autors: Angela

Das „dröhnende Schweigen“ beenden

Ruben Gerczikow, Sabena Donath (Moderation), Laura Cazés, Benjamin Graumann, Esti Rubens.

Am 7. Oktober 2023 widerfuhr Israel das größte und brutalste antisemitische Massaker seit der Shoah. Die damit verbundene Welle weltweiter antisemitischer Gewalt ist ein Wendepunkt für die jüdische Gemeinschaft. Diese Erfahrungen rufen für viele Jüdinnen und Juden dunkelste Erinnerungen und Retraumatisierungen hervor – das meist ausbleibende gesamtgesellschaftliche Bewusstsein und die fehlende Empathie für das Ausmaß dieser Katastrophe lässt viele isoliert und sprachlos zurück.

Bei der Podiumsdiskussion am 10. Juni 2024 in der Evangelischen Akademie kamen verschiedene jüdische Perspektiven zu Wort mit dem Versuch, die Ereignisse und Auswirkungen des 7. Oktobers einzuordnen und persönlichen und institutionellen Herausforderungen Raum zu geben.

Einsamkeit und Widerhall. Jüdische Perspektiven auf den 7. Oktober

Erste Folgeveranstaltung zum Thema „Jüdisches Leben heute“

Im Rahmen der Veranstaltung mit der Gruppe OPUS 45 am 28. Januar 2024 in der Evangelischen Cyriakuskirche kündigten die Veranstalter an, dass sie Folgeveranstaltungen zum jüdischen Leben heute planen. Nun kommt es im Rahmen des Anne Frank Tages in Frankfurt am 10. Juni 2024 zur ersten dieser Veranstaltungen.
Bei der Veranstaltung mit dem Titel „„Einsamkeit und Widerhall. Jüdische Perspektiven auf den 7. Oktober“ handelt es sich um eine Kooperation der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Deutschen Gewerkschaftsbunds Frankfurt am Main, des Evangelischen Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach, der Evangelischen Cyriakusgemeinde und der Initiative Stolperstein Rödelheim als Gruppen der Initiative Synagoge Rödelheim und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.

Podiumsgespräch am Montag, 10. Juni 2024, 20 Uhr,
Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 FFM
Mit Laura Cazés, ZWST, Publizistin und Moderatorin, FFM,
Ruben Gerczikow, Publizist und Autor, Berlin,
Benjamin Graumann, Vorstand Jüdische Gemeinde FFM,
Esti Rubens, Vorstand Jüdische Studierendenunion, Karlsruhe,
Moderation: Sabena Donath, Zentralrat der Juden in Deutschland

Am 7. Oktober 2023 widerfuhr Israel das größte und brutalste antisemitische Massaker seit der Shoah. Die damit verbundene Welle weltweiter antisemitischer Gewalt ist ein Wendepunkt für die jüdische Gemeinschaft. Diese Erfahrungen rufen für viele Jüdinnen und Juden dunkelste Erinnerungen und Retraumatisierungen hervor – das meist ausbleibende gesamtgesellschaftliche Bewusstsein und die zumeist fehlende Empathie für das Ausmaß dieser Katastrophe lässt viele isoliert und sprachlos zurück.

Auch vor dem 7. Oktober 2023 befanden sich Jüdische Gemeinden permanent im Spannungsfeld zwischen Polizeischutz und der gleichzeitigen Bemühung, jüdisches Leben sichtbarer, offener und zugänglicher zu machen. Unser Podiumsgespräch lässt verschiedene jüdische Perspektiven zu Wort kommen und versucht, die Ereignisse und Auswirkungen des 7. Oktobers einzuordnen und persönlichen und institutionellen Herausforderungen Raum zu geben.

Eine Veranstaltung der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Deutschen Gewerkschaftsbunds Frankfurt am Main, des Evangelischen Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach, der Initiative Synagoge Rödelheim und der Jüdischen Gemeinde Frankfurt.

Anmeldung erforderlich über die Evangelische Akademie Frankfurt

„Warum können die Menschen nicht friedlich miteinander leben?“

Anne Frank am 3. Mai 1944

Anne Frank Tag vom 10. bis 16. Juni 2024, zum Programm

Veranstaltungen des HGV

Dienstag, 4. Juni 2024, 19:30 Uhr,
Pavillon im Brentanopark:
„Bertha Pappenheim – Jüdische Frauenrechtlerin und Pionierin der sozialen Arbeit“
Vortrag von Prof. Dr. Britta Konz.

Dienstag, 25. Juni 2024, 18:30 Uhr,
Treffpunkt: Bolzplatz „Am Seedamm“
„Führung im alten und im neuen Rödelheimer Jüdischen Friedhof“
von Gabriela Schlick-Bamberger.

Weiterhin bietet der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) zwei Schriften zum jüdischen Leben in Rödelheim an, die entweder bei Pappmarché oder über aukroneisen@web.de zu jeweils EUR 12,- zu beziehen sind:

  • „Die Geschichte des Verlags von Wolf Heidenheim und Baruch Baschwitz“
  • „Geschichte und Geschichten um den Alten Jüdischen Friedhof in Rödelheim“

 

Atemberaubende Aufführung

Schauspieler Roman Knižka. Foto: Rolf Oeser

Volles Haus bei der Veranstaltung „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ mit dem Schauspieler Roman Knižka, dem Bläserquintett OPUS 45 und der Sängerin Pia Liebhäuser am 28. Januar 2024 in der Cyriakuskirche. Die Besucherinnen und Besucher erlebten eine Aufführung mit eindringlicher Musik und messerscharfen Texten, die den Atem stocken ließen.

Sängerin Pia Liebhäuser. Foto: Rolf Oeser

Artikel in der Frankfurter Neuen Presse vom 30. Januar 2024:

FNP 30.1.2024

Holocaust-Gedenktag

Am 27. Januar vor 79 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus am Samstag, 27. Januar 2024, 16 Uhr am Mahnmal der Synagoge Rödelheim.

»Ich hatte einst ein schönes Vaterland«

Ein literarischer Kammermusikabend mit dem Schauspieler Roman Knižka, der Mezzosopranistin Pia Liebhäuser und dem Bläserquintett OPUS 45

OPUS 45. Foto: Daniel Haeker Photography

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages 2024 lädt ein Kooperationsbündnis aus Gruppen der Initiative Synagoge Rödelheim am Sonntag, 28. Januar zu einem Literarischen Kammermusikabend in die Cyriakuskirche in Frankfurt Rödelheim ein.

Mit ihrem Programm »Ich hatte einst ein schönes Vaterland… – Jüdisches Leben in Deutschland« begibt sich das Bläserquintett OPUS 45 mit dem Schauspieler Roman Knižka und der Sängerin Pia Liebhäuser auf eine Reise durch knapp 250 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland, durch das alle Bereiche der deutschen Kultur entscheidend geprägt wurden, bis die nationalsozialistische Verfolgung diesem kulturellen Reichtum in furchtbarer Weise ein Ende setzte.

»Ich hatte einst ein schönes Vaterland…«. Mit diesem Zitat Heinrich Heines beginnt das Gedicht »Im Exil« von Mascha Kaléko. Der Schauspieler Roman Knižka liest aus Texten jüdischer Autorinnen und Autoren deutscher Sprache, darunter Moses Mendelssohn, Rahel Levin Varnhagen, Heinrich Heine, Ludwig Börne, Else Domitzer, Anita Lasker Wallfisch und Mascha Kaléko. Daneben stehen Texte unbekannter deutscher Juden, die aus dem Alltagsleben berichten. Sie veranschaulichen die faszinierende Vielfalt jüdischen Lebens auf deutschem Boden und berichten von der Entrechtung, Vertreibung und Vernichtung deutscher Juden unter dem NS-Regime.

Den musikalischen Teil des Abends bilden Werke jüdischer Komponisten, wie u.a. Felix Mendelssohn Bartholdy, Alexander Zemlinsky, Denés Agay, Jacques Ibert, Pavel Haas. Die Sängerin Pia Liebhäuser begleitet das Programm mit jiddischen Liedern und Werken u.a. von Gustav Mahler, Jacque Offenbach, Viktor Ullmann und Abraham Goldfaden.

Sonntag, 28. Januar 2024, 19:00 Uhr,
Cyriakuskirche Auf der Insel 5, Frankfurt-Rödelheim
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Eintritt: 13 Euro / erm. 10 Euro.
Vorverkauf: Stadtteilbibliothek Rödelheim, Tel.: 069 / 21230775
RaUM, Wolf-Heidenheim-Str. 7 : Tel.: 069 / 783862
Pappmarché, Alexanderstr. 27, Tel.: 069 / 783625

Bitte beachten Sie: Die Karten sind ab sofort im Vorverkauf im RaUm und in der Buch- und Schreibwarenhandlung Pappmarché erhältlich. In der Stadtteilbibliothek Rödelheim nach den Weihnachtsferien ab Dienstag, 9. Januar 2024.

Eine Veranstaltung der Evangelischen Cyriakusgemeinde, des Fördervereins der Stadtteilbibliothek Rödelheim FörSteR e.V., der Stadtbücherei Frankfurt, der Initiative Stolperstein Rödelheim, Courage gegen Rassismus Rödelheim und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ). Mit Unterstützung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Frankfurt am Main, des DGB Bildungswerk Hessen-Thüringen, des Kulturamtes der Stadt Frankfurt, der Nassauischen Sparkasse und der Naspa-Stiftung.

Download Kurzprogramm

Download ausführliches Programm

Bericht in der Frankfurter Rundschau am 27. Januar 2024

Nie wieder ist jetzt!

Die diesjährige Gedenkstunde anlässlich der Pogromnacht im November 1938 zeigte eindringlicher denn je zuvor, dass das Erinnern an die Vergangenheit nicht zur Routine an Gedenktagen werden darf, sondern immer auch eine Verpflichtung zum „Nie wieder!“ enthält. Seit dem brutalen terroristischen Anschlag der Hamas auf Israel herrscht in der Region Krieg. Tausende von Toten sind zu beklagen, auf israelischer und auf palästinensischer Seite. Um Frieden und Solidarität mit den Opfern ging es somit auch in den Reden in diesem Jahr am Standort der ehemaligen Rödelheimer Synagoge.

Gedenken an die Pogromnacht vor 85 Jahren

Sonntag, 12. November 2023, 16:00 Uhr am Mahnmal am Standort der ehemaligen Synagoge Rödelheim

12. November 2023 Mahnmal Rödelheim

Im November 1938 erfolgte die systematische Zerstörung der Synagogen in ganz Deutschland als radikales Zeichen dafür, dass jüdisches Leben in der Öffentlichkeit ab diesem Zeitpunkt vorbei war, dass Menschen jüdischen Glaubens nicht nur „aus Deutschland verschwinden” sollten, sondern jegliches jüdische Leben vernichtet werden sollte. Heute, 85 Jahre später, erinnern wir mit großer Trauer an die Opfer. Und stellen mit Entsetzen und Ohnmacht fest, dass jüdische Bürgerinnen und Bürger sich in diesem Land erneut nicht sicher fühlen und viel zu wenig Solidarität erfahren.

Unsere Gedenkveranstaltung findet statt am Sonntag den 12. November 2023, um
16:00 Uhr, am Mahnmal der ehemaligen Synagoge Rödelheims, Inselgässchen.
Alle an der Veranstaltung Interessierte laden wir, wie immer, herzlich dazu ein.

Gedenkstunde

Gedenkstunde zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz 1945
Freitag, 27. Januar 2023, 16:00 Uhr am Mahnmal der ehemaligen Synagoge Rödelheim, Inselgässchen.

Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee hat uns an vielen Gedenktagen dazu bewegt, die furchtbaren Leiden der dort Gefangenen und das Entsetzen der sowjetischen Armeeangehörigen, die das Lager im Januar 1945 endlich erreichten, zu beschreiben.

Plakat zur Gedenkstunde am 27. Januar 2023
Synagoge Roedelheim, Auschwitz-Gedenktag

Glauben, dass sie ins Leben würden zurückkehren können, und dass sie befreit worden waren, konnten nur wenige der übriggebliebenen Gefangenen. Die anderen Häftlinge kamen auf den von den Nazi-Verbrechern organisierten Todesmärschen, bei eisiger Kälte und fehlenden Schuhen ums Leben – nur einige überlebten durch glückliche Umstände …
Die Überlebenden fanden auch in ihrem gesamten nachfolgenden Leben meistens keine Erlösung von dem erlittenen Trauma, von dem Schmerz, der Auschwitz bedeutet hat.

Damit sich aber ein millionenfaches Vernichten von Menschenleben nicht wiederholt, egal in welcher Form und unter welchen Umständen, müssen wir uns jedes Jahr der Erinnerung stellen und vor allem: Jeden Tag gegen Krieg und Rüstung, gegen Faschismus und Militarismus stemmen! Das ist und bleibt unserer Aufgabe.

Wir laden alle Interessierten und Engagierten herzlich ein zur diesjährigen Gedenkveranstaltung.

Bettina Mandellaub, für die Friedensinitiative Rödelheim

Erinnern nicht vergessen

Gedenken an die Pogromnacht 1938 am Sonntag, 13. November 2022 am Mahnmal der ehemaligen Synagoge Rödelheim

13. November 2022. Foto: Angela Kalisch