Anna Müller

Flussgasse 4

Flussgasse 4

Anna Müller wurde in Herdorf im Kreis Altenkirchen als Tochter des Bergmannes Wilhelm Becker und seiner Ehefrau Emilia Becker, geb. Fries, geboren. Am 15. Dezember 1895 wurde sie in der evangelischen Kirche getauft, der Psalm37 Vers 4 ist ihr Taufspruch gewesen. Sie besuchte die evangelische Schule in Herdorf. Am 19. März 1910 wurde sie in der evangelischen Kirche in Herdorf konfirmiert und heiratete am 24. Dezember 1926 Anton Josef Müller in Frankfurt am Main – Rödelheim. Das kinderlose Paar wohnte in der Flußgasse 4 in Rödelheim mit einer engen Bindung an die Familie des Mannes. In der Nähe wohnten die Eltern ihres Ehemanns und die Brüder, zum Teil mit deren Kindern und Kindeskindern.

Anna Müller wurde um etwa 1940 in eine Nervenheilanstalt gebracht. Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt wurde sie in die Anstalt Merxhausen aufgenommen, von wo aus sie in die Anstalt Eichberg verlegt wurde. Zu dieser Zeit fungierte die Anstalt Eichberg als Zwischenanstalt, in der Patienten für kurze Zeit gesammelt und später in die T4-Tötunganstalt Hadamar verschickt wurden.

Anton Josef Müller veranlasste die Übersendung der Asche seiner Frau an den Friedhof in Frankfurt-Rödelheim, dort wurde sie im Gewann B Nr. 63 beerdigt, später zierte ein weißes Marmorkreuz ihr Grab.

Das Schicksal von Anna Müller, genannt Anni, wurde über die Cousine des Ehemanns an die Tochter weitergegeben: Diese erzählte wiederum ihrer jüngsten Tochter und deren Söhnen dieses Schicksal. Durch die neuen Medien ermöglichten eine Recherche zur Familiengeschichte. Ergänzt durch die Erinnerungen der Nichte konnte das Schicksal von Anni aufgeklärt werden.

Quelle:

  • Initiative Stolpersteine Frankfurt

Fotos:

  • Initiative Stolpersteine Frankfurt