Max Grünebaum, geb. am 14. Juli 1895 in Rödelheim, war der Sohn von Leopold Grünebaum (gest. 1936) und Johanna Grünebaum, geb. Meiberg (gest. 1939). Er hatte noch einen Bruder Robert.
Max war verheiratet mit Martha Grünebaum, geb. Günther, geb. am 1. Januar 1897 in Gießen. Die beiden hatten zwei Kinder, Kurt, geb. am 28. März 1927 und Erna, geb. am 27. Januar 1931. Die Familie lebte gemeinsam mit den Eltern in ihrem Haus Alt Rödelheim 38, in dem sie auch eine Metzgereigeschäft betrieben.
Auch die Familie Grünebaum musste ihr Haus 1938 verkaufen und nach Frankfurt in die Liebigstraße 58 umziehen.
Nach Angaben des Jüdischen Museums wird die Familie Grünebaum in keiner der erhaltenen Deportationslisten erwähnt. Max und Kurt Grünebaum sind dann aber 1942 in der Verfolgungsliste des Vernichtungslagers Majdanek aufgeführt.
Todesort und Datum lassen darauf schließen, dass die Familie bei einer der drei großen Deportationen vom 8. und 24. Mai oder 11. Juni 1942 verschleppt wurde, für die keine Listen erhalten sind. Aus anderen Quellen ist bekannt, dass die Deportationszüge zunächst nach Lublin fuhren, wo die arbeitsfähigen Männer selektiert wurden, um im KZ Majdanek Zwangsarbeit zu leisten. Die extremen Arbeitsbedingungen führten dort häufig nach wenigen Wochen oder Monaten zum Tod der Häftlinge.
Die Frauen, Kinder, Jugendlichen und älteren Männer dieser Transporte wurden zunächst ins Ghetto Izbica verbracht und nach einiger Zeit im Vernichtungslager Sobibor ermordet. Dieses Schicksal ist wohl auch für Martha Grünebaum und ihre 11jährige Tochter Erna zu vermuten.
Laut Bundesarchiv könnte sich Erna Grünebaum aber auch nach Palästina gerettet haben, wenn sie über einen der Kinderhilfstransporte rechtzeitig aus Deutschland gebracht werden konnte. Angaben dazu liegen uns jedoch nicht vor.
Max Grünebaum starb nach Angaben der Verfolgungsliste des KZ Majdanek am 29. August 1942, sein Sohn Kurt am 12. September 1942.
Von der Familie Grünebaum überlebte lediglich der Bruder Robert Grünebaum, der mit seiner Familie rechtzeitig in die USA emigrieren konnte.
Quellen:
- Krohn, Helga / Rauschenberger, Katharina; Juden in Rödelheim. Die vergessenen Nachbarn, Frankfurt 1990
- Suchliste Yad Vashem
- Jüdisches Museum
- Bundesarchiv
- Archiv Gruppe Stadtteilerkundung in der Evangelischen Cyriakusgemeinde (Zeitzeugengespräche)
Fotos:
- Gruppe Stadtteilerkundung in der Evangelischen Cyriakusgemeinde
- Bildarchiv Yad Vashem
- Initiative Stolpersteine Frankfurt